05. Juli 2018
Autor: Tobias Gräf

Es ist eine Aktion, wie geschaffen für die Roverstufe – und Tradition hat sie inzwischen auch. Zum mittlerweile dritten Mal war die Gruppe „Oichkatzl“ auf ihrer sogenannten Seeübernachtung. Dabei ist der Ablauf meistens gleich: Die Rover suchen sich auf der Karte einen abgelegenen See, überprüfen diesen vorher im Rahmen einer Erkundungsfahrt auf Tauglichkeit, wählen eine abgelegene Übernachtungsstelle am Wasser – und schon kann’s losgehen.
Ihr Camp schlugen die Rover diesmal Anfang Juli in der Nähe von Steinfels bei Mantel (Oberpfalz) an einem ruhigen, traumhaft idyllisch gelegenen See mit bester Wasserqualität und viel Schatten auf, den sie völlig für sich alleine hatten: Keine anderen Badegäste, keine störenden Angler – nur mit circa fünf Auerochsen am gegenüberliegenden Seeufer, die sich gelegentlich bei der Sommerhitze im Wasser erfrischten, musste sich die Gruppe das Gewässer teilen. Da sich die „Oichkatzln“ mit Rindviechern bestens auskennen, stellte dies jedoch kein Problem dar.


Wenn die Jungs unter sich sind, wird das Programm bewusst zurückgeschraubt: Lange Abende am Feuer, baden, sonnen, chillen und – dafür greifen alle gerne tiefer in die Tasche – bestes Essen, das schon mal gut und gerne drei Stunden aufwendig zubereitet wird, sind dann immer fester Bestandteil der Aktion. Diesmal servierte Gruppenkoch Korbi an den beiden Abenden Lende vom Schwein mit Kartoffelpuffern aus der Pfanne und Soße sowie Putenfleisch mit Tagliatelle und Spinat in Rahmsoße. Und am Morgen wurde zum Frühstück direkt am Seeufer Omelett und Rührei mit Speck gereicht.


Weil dann ein bisschen Action und Abwechslung doch nicht fehlen darf, organisierte Gruppenleiter Tobi für den Samstagvormittag eine Fahrt zum Ochsenkopf nach Oberfranken. Für die sieben Rover und ihren Leiter ging es dann mit dem Sessellift bis zur Bergstation. Von dort erfolgte der Einstieg in „Deutschlands ersten Ziplinepark“. In rund 20 m Höhe rutschte die Gruppe rund drei Stunden lang und geführt von einem Guide an Stahlseilen und Seilrollen hängend ins Tal. Die Streckenabschnitte zwischen den einzelnen Baumplattformen waren teilweise bis zu 300 m lang – klar, dass man hierbei hohe Geschwindigkeiten erreicht, eine tolle Aussicht durch die Baumwipfel über die Hänge des Ochsenkopfs genießt und auch die gewissenhafte Sicherung mit Gurten, Seilen und Karabinern dazugehört. Insgesamt ein spannendes Abenteuer, bei dem auch Gemeinschaftssinn und Teambildung nicht zu kurz kamen.




Den Nachmittag und Abend ließen die Jungs an ihrem „Privatsee“ mit Gitarre, Bier und Snacks am Lagerfeuer in der eigens mitgebrachten Feuerwanne ausklingen. Auch eine nächtliche Wanderung zum nahe gelegenen, teils verfallenen Schloss Steinfels war noch drin. Obwohl das alte Gebäude grundsätzlich nicht einem gewissen Gruselfaktor entbehrte, ließ sich der männlich-muskulöse Trupp hiervon selbstverständlich nicht abschrecken – etwaige Schlossgespenster sollten lieber einfach „die Oberfresse halten“ (Insider-Witz des Wochenendes).


Am Sonntag machten sich die Rover nach einer klassisch pfadfinderischen und lauen Sommernacht unter freiem Sternenhimmel mit dem gemieteten 9-Sitzer-Bus auf den Weg zurück nach Sulzbach. Einen Zwei-Meter-Waller haben die „Oichkatzln“, trotz ausgeworfener, selbstgebauter Angel mit Fleischresten als Köder, übrigens nicht an Land gezogen, dafür haben sie jedoch viele Erinnerungen an ein tolles Gruppenunternehmen mit nach Hause gebracht.

